(Dieser Post ist im Kern eigentlich weniger ein Rpg- und mehr ein Kurzgeschichten-post, sorry deswegen, aber die Situation war perfekt mal auf die Charaktere unter sich einzugehen. Also, hier hast du das ganz normale Leben, aus der spannensten Sicht der Welt. Der von Kindern. x3)
Nicht alle halfen mit.
Der eine Affe, war nicht mit runtergekommen. Stattdessen las er weiter in dem Comic. Es war ein komischer Comic, welcher Film Noire-elemente mit dem Superhelden-genre und einer gehörigen Packung Satire verband, aber das machte ihn wohl so interessant.
Lander hatte über den ganzen Monat Rückzugspunkte gesucht. Ilos seine Hilfe war zwar unheimlich nett, aber der Wolf konnte ihm nicht das geben was er wollte. Eine Antwort auf die Frage wie es seinen Eltern ging und wann er zu ihnen zurück könnte. Momentan drehte sich seine gesamte Welt darum und um nichts anderes. Er hatte diese Fragestellung irgendwann einfach mal an Crome gerichtet, ein 'Ich verstehe nicht' oder Stille, wie bei dem Pelikan typisch, erwartend. Was kam war ein: 'Woah, das klingt genau wie in...'
The Grey Cape, so der Titel des Comics. Es gab Parallelen, ja, aber nichts großes. Dennoch war die Vorstellung doch recht hübsch, dass dieser Comic vielleicht real werden würde. Er hatte sich nie was großes gewünscht. Doch Sekunden bevor Claw, Brikk und Muddle durch die Tür brachen, da fand er sich nach Superkräften wünschend um wieder zu seinen Eltern zu können.
Er hob sich in eine sitzende Position und starrte in Richtung der drei, die ihn vollkommenen ignorierten, stattdessen laut redeten.
Das Kaffeekränzchen.
Lander, mit vollem Namen: Landeros Volkantur, rollte mit den Augen und ging in Richtung Tür, wurde immernoch ignoriert.
Leise fluchte er 'verdammte Weibsbilder'.
Es hatte nichts mit Muddle zu tun, eher wie die drei sich aufführten. Nämlich wie eine Gruppe kleiner Mädchen und Lander musste es ja wissen, das Haus war ansonsten voll mit den Dingern. Er mochte es einfach nicht, insbesondere das sie nicht auf andere aufpassen konnten. Hätte er bei Brikk damals härter zuschlagen sollen?
Nein, er atmete tief durch, griff nach der Türklinke.
In dem Moment wo er die Tür aufmachte, erblickte er ein lächelndes Mädchen, Epic. Sie öffnete den Mund um was zu sagen, etwas, was Muddle betroffen hätte und genau in diesem Moment begann das Rad des Schicksals sich zu drehen.
Das Wort 'Mädchen-HQ' fiel und einen Moment später sprang Lander förmlich aus dem unheimlichen Blick des Mädchens.
Er hatte das Wort selbst nicht vernommen, welches Muddle da relativ laut herausgetönt hatte und er tat den Blick selbst Sekunden später als seine Einbildung ab. Epic konnte nicht SO gucken, zumindestens nicht die Epic die er kannte. (vgl. Eintrag: Widder an einem schlechten Tag)
Sein Weg führte also weiter über den zweiten Stock die hölzerne Treppe hinunter. Er ging dort in den Waschraum. Dieser war entsprechend der Erwartungen. Ohne fließendes Wasser hatte man sehr mit der allgemeinen Hygiene zu kämpfen. Etwas, was besonders Cecily bis vor kurzem stark aufregte. Die meisten wuschen sich selten und auch Lander mochte den Waschtag nicht besonders. Seife stank, daher war er recht glücklich, etwas privatsphäre zu haben beim Baden. Einmal reinsteigen, drinnensitzen bis das Wasser kalt wird und wieder rausgehen. Das konnte er super. Waschen, neee.
Auch solche Sachen wie Händewaschen, Kochen, Geschirrspülen, dass brauchte alles Wasser aus dem Brunnen. Hatte Night nicht kurz bevor sie Mittag gekocht hatte nochmal vier Eimer geholt gehabt? Er seufzte. Auch, dass die eigentliche Toilette im verfluchten Schiffswrack war half nicht.
Er hielt einmal vor der Küche an, schaute Emma kurz zu.
Seinen steinernen Gesichtszügen entwich in dieser Sekunde etwas, als in seinem Gedächtnis ein männlicher Affe mitsamt Partnerin auftauchten. Sie standen in einer Küche, weniger mit Holz, mehr Keramik und Metall. Der Boden war aus sauberen Pakettboden. Sie lachten, während sie dort vor den Töpfen rumhampelten. Das war einen Monat her.
Seine Fäuste ballten sich und ehe Emma sich auch nur zu ihm umdrehen konnte war er schon wieder weg. Leise fluchend.
Er ging die Treppe aufs erste Deck hinab, hielt jedoch auf halben Wege an. Dort war ein Fenster in der Wand zum Lagerraum. Er schaute noch einmal in das Zimmer. Ilos, er und Black hatten angefangen es umzurichten. Night, sie hatte draußen gesessen und in die Ferne geschaut, leicht melancholisch.
Er erinnerte sich: Sie redete zu sich selbst, irgendwas über 'Day', 'Erwachsenwerden' und 'Zuhause'. Ihr waren die Ergebnisse ihres Denkens nicht wohlgesonnen, es war das erste Mal das er Night gesehen hatte und die Geschichten kannte er alle. Doch was er darauf gesehen hatte hätte er so zusammengefasst: Ein Mädchen welches irgendwas bereute.
Genau wie er ein Junge war, der irgendwas bereute.
Vielleicht hatte er es vermocht gehabt, ihr zu helfen, doch dann war da seine Position. Er wollte nicht Teil dieser Gruppe werden, er wollte nicht aufgeben.
Jetzt ging er in Richtung des Verbindungsteils zwischen Boot und Haus, sprang vom Steg in den Sand und schaute in Richtung des Meeres um einen Blick auf den Sonnenuntergang zu erhaschen.
Sie hatte sich nachdem sie damit fertig war alles im Umkreis von hundert Metern anzubrüllen gleich daran gemacht den Steg zu reparieren. In großer Erwartung hatte man sich dann doch getraut sie zu fragen, wie es mit der Kissenschlacht aussah.
Antwort: "Ich hab's repariert, also da gibt's keine Probleme und unterschätz' meine Kraft nicht, hahaha."
Der Wind wehte dem Affen um die Ohren, Night hatte mehr oder weniger mit den Wellen zu kämpfen, als sie einige weitere Bretter befestigte, er sah wie sie mit der Bewegung des Wassers mitging, versuchte sich dagegen zu halten und es knapp schaffte.
Er schaute sich um, Melodia vergnügte sich weiter am Stand, Ilos war nicht da...keiner war da, die Sonne ging unter und Night stand da im Wasser und arbeitete.
Sein Blick war auf sie fixiert. Sie war gestern gegen Mitternacht an den Strand gespült worden, hatte sich dann die komplette Nacht scheinbar darum gekümmert, das die kleine Echse Day gut durchkam und heute hatte sich auch den Hauptteil der Arbeit geleistet, hatte sogar Cecilys Part übernommen und auch Ilos, aus Dank, das schrubben seiner Partie abgenommen. Das sie sich nicht um Day kümmern musste, war eher dem Fakt zu verdanken, dass sie einen Steg hatte reparieren müssen, als wirklich Claw zu bestrafen.
Sie sah abgemagert aus, klein, schwach und von den blauen Flecken waren immernoch einige zu sehen, und dennoch stand sie da und tat mehr Arbeit als jeder andere Waise. Mehr noch als die alte Häsin.
Der Affe hob seine Hände aus den Taschen und schaute seine Handflächen an. Das rote Fell war so sauber wie es nunmal ging, so oft konnte man sich ja nicht waschen.
"Mädchenarbeit..." murmelte er und schaute dann wieder zu Night.
Seine Fäuste ballten sich, sein Blick festigte sich.
Er gehörte nicht zu den Waisen, deswegen...
...
Night schaute den Affen verwundert an, "Es geht schon, ich habe ohnehin den ganzen Tag geschlafen," sagte sie lächelnd.
"Nein, das Timing deiner Pausen war nur perfekt mit dem aufeinandertreffen von diversen anderen Leuten abgestimmt," entgegnete dieser mit einem Lächeln. Seine Hose, seine einzige verfluchte Hose, war durchnässt, sein Hemd ebenfalls. Das Salzwasser stank, wahrscheinlich von diesen komischen Fischen die hier manchmal lang schwammen.
"Komm', ich will heute Nacht auch meinen Spaß bei der Kissenschlacht haben," sagte er dann, mit einem kleinen lächeln.
Das Känguru war ganz erstaunt über den Affen, den sie als unfreundlich eingestuft hatte.
Da kam ein wenig mehr Wortwechsel, ehe Lander weiterhämmerte und Night aus dem Wasser stieg, sich nocheinmal umdrehte.
Ihre Beine waren schwach, ihre Arme taten weh, aber das passierte, das war normal. Sie war selbst der Meinung gewesen sich viel ausgeruht zu haben. Auch in diesem Moment fiel ihr nicht das auf, was Lander gesehen hatte.
Das Lächeln kam vollkommen unbewusst.
Dort im Sonnenuntergang hämmerte der Affe, der es bereute, diese Aufgabe anzunehmen, wo er sich dauernd selbst mit dem Hammer traf.
Dort unter den Stegen des Waisenhauses hörte man ihn leise fluchen.
...
Einige Zeit zuvor saß White in dem Wagen. Seinen Blick auf die Wolken fixiert.
Whites Charakter hatte sich über die einzelnen Phasen hinweg weiterentwickelt, nicht im Sinne normalen Character devolpements sondern eher im Sinne eines Characters IN developement.
Lasst uns hier nocheinmal kurz zusammenfassen wer White ist.
Und zwar nicht anhand eines Textes alla 'White ist...' sondern-
"Au!"
Leicht verwundert schaute Epic den Jungen an und hob dann die Nuss vom Boden des Wagens auf, schaute dann zu Emma, die ebenfalls die Nuss anschaute.
"Was?" fragte Reika und schaute zwischen allen Beteiligten hin und her, während sich der Getroffene den Kopf rieb.
"Wie kommt eine Haselnuss hierher? Vor uns ist Straße, hinter uns ist Straße, der letzte Baum war der über Fileys Grab," gab Epic Reika zu Verständigen.
"Oh, ein Mysterium," sagte Reika und versuchte dabei, nun, mysterisch zu klingen und gab natürlich ihr bestes als Ersatz für Funny herzuhalten.
"Jawohl, wir müssen dem sofort nachgehen," und beinahe wäre Epic vom Wagen gesprungen hätte Emma nicht nocheinmal rechtzeitig zugepackt und sie zurück auf ihren Platz gesetzt, wenngleich sie selbst wegen der fliegenden Nuss verwirrt war. Als Erwachsene person musste sie die Widder abkühlen.
Die beiden Mädchen hatten solange unendlich viel Energie, bis 20, machmal 21 Uhr. Sie neigten noch immer dazu plötzlich umzufallen, wenn die Batterien alle waren, was schon einige komische Situationen ergeben hatte.
White selbst schüttelte den Kopf. Er war vom Pech verfolgt, nicht das es ihn besonders störte. Tatsächlich brachten ihn seine Unfälle immer auf Ideen.
Streiche, die sich aber zumeistens nicht gegen Dörfler richteten, sondern gegen Erwachsene, im besten Fall die, die einem besonders viel Angst machen wollen. Alle hatten ihre Spezialgebiete, doch White war derjenige, der unter den Erwachsenen stets wütend begutachtet wurde und das beste, die wenigsten gingen an Emma, weil sie zu stolz waren.
Einer der Vorteile wenn man so fernab der großen Stadt lebte.
White zeichnete seine Pläne gerne auf und wenn er sich Mühe gab, konnte er sich mit den Widdern messen. Interessant war, wenn er etwas anfasste, gab er sein bestes, egal was es war. Daher basierte ein Großteil der schrottigen Konstruktion des Waisenhauses ja auch auf seinen Ideen (also abseits von Vapofrisier-kanonen und Flugrotoren zum fliegen).
Bei seinen Plänen machte jedoch zumeist niemand mit, einfach weil Erwachsene doch sehr unsanft werden können, gerade besoffene Haie, oder die Eltern von Scarcely oder, oder, oder. Hin und wieder war auch Emma Opfer seiner Taten, was jedoch zumeist im guten Scherze aufgenommen wurde. Wie in etwa jeder andere hat auch er es einmal zu weit getrieben, einmal die Grenze überschritten und seitdem war er ein gutes Stück schlauer geworden.
Der Junge seufzte. Abseits von den Süssigkeiten war es kein spannender Tag gewesen. Sein Blick galt dann wieder Reika.
Aus seiner Sicht war sie eine Erinnerung, warum Free in hier haben wollte. Sie brauchte jemanden der auf sie aufpasste, wer wüsste was der Kleinen sonst passieren würde. Aber so wie sie sich an Emma ranklammerte musste er einfach lächeln.
Er mochte seine Familie halt furchtbar und im Gegensatz zu anderen Mitgliedern eben dieser wollte er jeden Moment mit dieser genießen. Das hatte keinen anderen Grund als Spaß. Er war ein Kind, abseits des Versprechens mit Free und war ein vorzügliches Beispiel dafür, dass man zu Unschuldig für Leid sein konnte.
Als sie Zuhause ankamen und die Sachen wegräumten entzog er sich den allgemeinen Blicken und machte sich auf, in Richtung 'Darunter' und klopfte dort an die Tür.
"Passwort?" kam es von Cecily, die wie immer an irgendwas arbeitete.
White überlegte, ihm fiel nichts ein, aber Bestechen würde sicher funktionieren.
"Ich habe Süßigkeiten!" So versuchte er, möglichst begeistert klingend, die Aufmerksamkeit von der Thematik wegzulenken.
Selbiges hatte man schon einmal versucht um sie zum Arbeiten zu bewegen, mit mäßigem Erfolg.
"Kein Interesse."
"Schokolade, Erdbeer, Pfeffermi-"
Ehe er das Wort beenden konnte hörte er Sachen scheppern und dengeln, ehe das kleine Mädchen ihn mit großen Augen anstarrend die Tür öffnete.
"Pfefferminze?" fragte sie aufgeregt.
Böse.
So kann man Cecily in den Augen von JEDEM Waisen zusammenfassen, es war ihre Art, was sie tat. Sie kam einfach als zukünftige Diktatorin in Frage in allem was sie tat.
Unter den Kindern wirkte sie nicht wie ein Kind, sondern war ein Außenseiter der sich nur für das interessierte, was er selbst machte, und das endete nie im Guten. Das Fakt das sie echte Explosiv-körper hortete und Schrott zu Dingen
half nicht wirklich.
White nickte, trotz des Wissens um ihre Böswilligkeit.
"Komm' rein," sagte sie mit einem fröhlichen Lächeln und an dieser Stelle war der Husky zu überrumpelt um sicher zugehen und folgte der Einladung ohne Wiederrede.
Er befand sich in Cecilia Victoria Goodfurs Räumlichkeiten, auf Einladung hin. Etwas, was nichtmal Emma erlebt hatte.
Es sah von innen aus wie in einem Schiff, die Wände waren rundlich, die Fenster rund, auf der Gegenüberliegenden Seite war sogar ein Steuerrad (welches der ursprüngliche Besitzer unbedingt meinte für ein Uboot zu brauchen, bevor ihm auffiel, dass man sich auf einem drei-dimensionalen Raum bewegen konnte, weswegen der Kahn wohl gesunken war).
Ansonsten zwei gegenüberliegende Tische, überall Papier, Pläne, und hinter dem Steuerrad waren lauter zugehüllter Sachen über denen ein Schild 'Nicht anfassen' und große böse Augen standen. Er hatte bei Cecily das Gefühl es besser zu befolgen.
"Okay, ich schlag' dir einen Tausch vor, du gibst mir alles was du an Pfefferminz-geschmack hast und ich gebe dir...uhm, das hier!"
Der vermeidliche Gegenstand der nun in Whites Händen lag kam ihm vage vertraut vor, "Hatte dir Claw das Ding nicht geklaut?" kam es sofort aus seinem Mund raus.
So könnten sich Kreise schließen, wäre Cecilys Interesse in dem Moment nicht eher auf dem verzehr von Leckereien beschränkt gewesen.
White ging, sich die Kombination Cecily-Pfefferminz im Hinterkopf merkend. Das Gerät könnte er später für einen eigenen Streich verwenden.
Ende gut, alles gut.