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Ray City aka Razer City

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226Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Di Okt 25, 2011 8:31 pm

LTF

LTF
Admin

Reikas Augen...
Sierra war rund 15 Jahre lang um die ganze Welt gereist, doch noch nie in ihrem Leben hatte sie solche Augen gesehen. Sie schrien vor Schmerz... Vor Trauer... Angst. Es war, als würde Sierra selbst in ein schier endloses Loch stürzen, während dieses geschändete Mädchen sich in ihren Ängsten wandte.

Langsam...

Sierras Streicheln auf dem Rücken wurde sanfter... Die Füchsin drückte Reika nicht mehr, sondern ließ ihre Schwester einfach in ihrem eigenen Tempo in ihre Arme sinken. Reika brauchte ein paar Sekunden... Minuten? Bis ihre Köpfe jeweils auf der Schulter ihrer Schwester lagen.

Ganz gleich was richtig war oder falsch: Sierra würde dieses arme Geschöpf nie mehr aus den Augen lassen.



''Ich hab dich lieb, Reika. Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein ok? Du musst keine Angst mehr haben.''

Im Moment gab es nur Reika.



''Mia?'' Sierra rief Mia so leise wie möglich.

Die antwortete zwar nicht, aber Sierra schwor eine Reaktion von unten zu spüren.

''Mach bitte Wasser heiß. Wir kommen runter.''



Sierra ließ sich viel Zeit, um ihre Arme so um Reika zu legen, dass sie – quasi Bauch an Bauch – mit sich tragen konnte. Glücklicherweise war Reika zwar sehr stark, aber auch sehr, sehr leicht.


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227Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Di Okt 25, 2011 8:48 pm

Tramper

Tramper

Im Bad hatte Mia das Wasser eingelassen, sie schaute nur kurz zu Sierra rüber, wieder das typische Lächeln auf dem Gesicht.

"Ich leg' euch zwei neue Sachen zurecht und kümmer mich dann um das Bett, ihr könnt heute in meinem schlafen," sagte sie ehe sie an ihr vorbei, ihr nochmal auf die Schulter klopfend.

228Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Di Okt 25, 2011 8:59 pm

LTF

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Sierra lächelte zwar, verstand aber das Lächeln nicht ganz... So viel hatte sie nun nicht getan. Dass ihre Schwester in ihren Armen jedoch allmählich wieder zur Ruhe fand, fand sie viel wichtiger. Sie streichelte sie auf dem Weg zum Bad noch ein wenig, war aber mehr damit beschäftigt nirgendwo gegen zu laufen.

Im Bad erreichte die Füchsin auch erst wieder das Geräusch vom fließenden Wasser... Was sie so verunsicherte, dass sie beinahe mit Reika zusammen umgefallen war. Zum Glück war es Reika und nicht sie, die...

Nun ja...

Schmutzig war.



Als Sierra die Fliesen des Bades unter ihren Pfoten spürte, kniete sie sich hin, damit Reika ebenfalls den Boden spüren konnte. Es dauerte einen Moment, doch dann schien auch Reika zu knien und nicht mehr vollständig an Sierra zu hängen.

''Alles ok?'' Eine rhetorische Frage.

''Wir machen dich jetzt sauber, dann schlafen wir weiter. Morgen ist dann alles wieder vergessen. Ich bleib' bei dir, versprochen.''

Sie würde Reikas Reaktion abwarten, um ihr dann das Nachthemd über den Kopf zu ziehen.

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229Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Di Okt 25, 2011 9:13 pm

Tramper

Tramper

Reika nickte, immernoch sichtlich aufgewühlt und ließ sich dann helfen. Auch wenn die Werke in ihrem Kopf auf 180 waren. Es war komisch, aber je llänger sie von dem heutigen Morgen entfernt war, umso sicherer wurde sie sich der Situation und so mehr merkte sie wieder, wer sie war.

Sie hatte den Ursprung der Worte 'Ich werde dich beschützen' nicht identifizieren können, aber wahrscheinlich war genau das hier gemeint. Sie war sicher, auch wenn Emma nicht hier war, auch nicht Night, White, auch wenn Cecily gerade woanders war, so war immerhin Sierra hier und Mia...auch.

Ihre Ohren waren herabgesenkt, sie fühlte sich miserabel. Ihr war vollkommen bewusst, dass dies die erste Nacht war, in der sie nicht alleine war. Es war wie nach einer langen Dunkelheit, wo man plötzlich fühlte, dass jemand einen an der Hand genommen hatte.

Sie mochte das Gefühl und jetzt hatte sie nicht nur ins Bett gemacht, nein, sie hatte sich auch noch übergeben. Mia und Sierra hassten sie mit großer Wahrscheinlichkeit, auch wenn sie es nicht sagten. Sie wusste einfach nicht wie sie zu reagieren hatte und deswegen ließ sie passiv einfach alles über sich ergehen. Es war nicht so, als ob da irgendwelche Scham war, sondern einfach nur Angst, falsch zu reagieren.

Sie wusste einfach nicht wie die beiden reagieren würden und...was wäre, wenn es nochmal passieren würde. Sie schloss das nicht aus.

230Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mi Okt 26, 2011 1:12 am

LTF

LTF
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In Sierras Augen war Reika geistig auf dem Stand einer 5jährigen... Niemals hätte sie es als ''schlimm'' bezeichnet – mal abgesehen davon, dass irgendjemand ihr das aus irgendeinem Grund angetan hatte -, Reika war nun einfach so.
Es mochte der Stress oder noch immer der Schreck in den Knochen gewesen sein, aber dieses Mal stieg Reika – wieder an der Hand Sierras – ohne Kommentar oder ''gespielte'' Gegenwehr ins Wasser. Die Hände der Füchsin zitterten nur dann, als sie das erste Mal mit Wasser in Berührung kamen...

Ansonsten war ihr Blick überwiegend von Trauer erfüllt.



Sie erlaubte sich diesen Blick, da Reika mit dem Rücken direkt am Beckenrand saß. Niemand erwartete eine große Spaß- und Spielrunde um die Zeit und jetzt, da der Schreck allmählich verging, setzte die Müdigkeit wieder ein.
Was hatte Reika nur erlitten? Was hatte sie nur durchgemacht?

Sierras Trauer galt vor allem ihr selbst. Sie war wütend auf sich. Sie hatte sich so viele Gedanken darum gemacht, wo sie bleiben könnte und wer sie war, dass sie Reikas Schmerz zwar sah, aber nicht wahr nahm. Sie selbst hatte zumindest ein Leben. Sie hatte die Kontrolle.

Was hatte Reika?

Sie schien in ihrer eigenen Welt gefangen. Wie konnte Sierra, so dachte sie selbst, es nur gewagt haben Reika darum zu beneiden?



Was würde Reika selbst dazu sagen?

Doch die Vorstellung, sich mit einer gleichaltrigen Version von Reika zu unterhalten, quälte Sierra nur noch mehr.



Irgendwann realisierte die Füchsin völlig erschrocken, dass sie Reika zwar wusch, aber keinen einzigen Ton mehr von sich gegeben hatte.
Das Wasser war immer noch heiß, so dachte sie erleichtert, also konnte sie nicht lange weg getreten gewesen sein...

Es war schwer mit dem Moment umzugehen. Sollte sie wütend sein? Wenn ja, auf wen? Sich selbst? Robotnik? Dem Kerl, der Reika das angetan hatte?
Sollte sie nicht vielleicht besser weinen? Ihrem Frust und ihrer Angst freien lauf lassen...

Angst haben?



Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie machen sollte. Im Gegensatz zu Reika konnte sie aber wenigstens Gedanken fassen... Also sprach sie.



Sierra hatte den Schwamm, mit dem sie Reikas Fell geschrubbt hatte, bei Seite und lehnte sich so weit vor, dass ihre Stirn den Rücken von Reika berührte. Es war unbequem, aber sie wollte diese Berührung. Sie hatte Angst Reika zu überfordern, aber es waren Dinge, die ausgesprochen werden musste.

''Ich...''

Die Trauer drohte sie zu übermannen.

''Reika... Ich... Bitte verzeih' mir.''

Sie wollte ihr sagen, dass ihr ihr Neid leid tat... Sie wollte ihr sagen, dass sie sie rächen wollte...

Doch was würde Reika davon verstehen? Was würde sie aufregen?



''Ich hab' dein Problem gesehen, aber nicht verstanden... Ich hab' sogar gedacht, wie gut du es hättest.''

Warum erzählte sie das? Sie wusste es selbst nicht.

''Das...''

Sie schüttelte den Kopf. Es war einfach zu schwer. Sie konnte sich nicht bei Reika für etwas entschuldigen, was sie wahrscheinlich nicht einmal verstand.
Auf den Knien saß sie kaum einen Meter von Reika entfernt, nur durch den Beckenrand getrennt und sah mit traurigem Blick zu Boden... Sie schüttelte den Kopf.

Vielleicht war sie einfach zu müde.

''Na komm'', sagte sie und unterdrückte ihre Traurigkeit. ''Das war wirklich genug Wasser für einen Tag.''

Sie lehnte sich vor um Reika aus der Wanne zu helfen, zögerte aber... Irgendwas musste noch gesagt werden.

''Ich werde alles für dich tun, ok? Bitte... Hasse mich nicht.''

Für das, was sie dachte... Für das, was sie war... Für das, was sie in Zukunft vielleicht falsch machen würde...

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231Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mi Okt 26, 2011 9:28 am

Tramper

Tramper

Es mochte daran liegen, dass die Situation so verdammt mies war, aber Reika fühlte sich mies, bis zu dem Punkt wo man sich bei ihr entschuldigte. Einen entsprechend verwunderten Blick bekam Sierra dann auch.

Doch bevor man wirklich eine eigene Antwort fassen konnte versuchte sich die Füchsin wieder zu fassen. Reika sah doch ihren Blick, warum...

Konnte sie nichts dagegen tun? Nie...

Nie? Okay, das kam jetzt von nirgendwo, aber dennoch.

Reika lächelte, "Wir sind Schwestern," sagte sie, hoffend, dass diese drei Wörter vielleicht irgendeine magische Wirkung entfalten würde.

232Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mi Okt 26, 2011 10:35 am

LTF

LTF
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Ob nun magische Wirkung oder nicht, Sierras Zittern schwand.
Sie lächelte schwach, obgleich sie nicht sagen konnte, ob es nun Reikas Worte oder allein ihre Stimme gewesen war, die sie beruhigte. Jedes Mal, wenn Reika sprach, zeigte sie, dass sie am Leben war... Sie berührte Reika an der Schulter und wies ihr auf zu stehen...

Als Reika sich umdrehte, stehend, sah sie nur ein schwaches – da müdes – aber ehrliches Lächeln in der gleichgroßen Füchsin.
Sie hätte ihre Schwester ja gerne umarmt, aber sie selbst hatte ein ''schmutziges'' Nachthemd an und Reika war klatschnass.

Es überkam sie der Drang zum Kichern, aber es war wirklich spät.

Es machte Sierra einfach glücklich, dass Reika es ernst meinte.

''Beeilen wir uns... Mia soll wissen, dass alles in Ordnung ist.''



Das Steigen aus der Wanne und das erneute Abschrubben mit dem Handtuch war schnell gemacht und auch, wenn Reikas Fell jetzt wieder in alle Himmelsrichtungen ab stand, so war die jetzt herrschende Stille angenehm.
Friedlich.
Die strubbelige Reika machte Sierra eines bewusst: Sie hatte und vor allem wollte ab sofort viel über Pflege und Schönheit lernen. Kämpfen konnte sie ja schon... Sie hatte ja schon ein Leben gehabt das zu lernen. Dieses Mal würden es andere Dinge sein, die dazu kämen.

''Ich werd' mir Mühe geben''.

Mit den Worten nahm sie Reika an die Hand und begleitete sie hinaus... Allerdings nicht ohne ihr Nachthemd ebenfalls in den Wäschekorb zu werfen.

...

Sie würde, ab diesem Abend, nicht mehr glauben, sich ''um gewöhnen'' zu müssen. Sie war geschaffen. Ja... Sie hatte die Erinnerung von ''Nine, dem Freedom Fighter'', auch wahr. Doch sie war nicht er. War sie nie gewesen.
Vielleicht würde sie ihm ähnlich sein, aber sie könnte nicht er sein.

Sie war sie. Was bedeutete... Dass sie nicht sich, sondern ihn retten musste.



Dennoch kam sie letztendlich nicht drum herum Reika wenigstens einmal zu mustern...

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233Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mi Okt 26, 2011 10:57 am

Tramper

Tramper

Sie traten aus dem Bad und tatsächlich fanden sich in Mias Zimmer bereits die Nachthemden auf dem Bett. Das anziehen passierte, wie die letzten Male auch und dann konnte man sich ins Bett legen, wobei sich Reika ungeniert an die Füchsin ranknuddelte.

Mia?

Sie machte sich unten einen Kaffee und hatte einen weiteren Brief aufgesetzt. Das Mädchen hatte hier immernoch einen Job zu verrichten und jetzt hatte sie ehrlich keine Lust mehr zu schlafen.

Jedes Mitglied der Wacht wäre wohl als Workaholic qualifizierbar, denn wenn man ihnen die Chance gab hörten sie nicht freiwillig auf ihr Tagewerk zu verrichten und die schwarze Katze hatte ihren eigenen Tagesplan ohnehin jetzt fertig.

Der Anfang würde mit besagten Brief an die Leitung passieren. Es war etwas, was sie wöchentlich machte, alles geschehene auf einen Fleck, zusätzliche Karten, Gedanken, Informationen. Mit SHADE wären diese Informationen wenigstens sicher. Robotnik sei Dank...

234Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Fr Okt 28, 2011 10:05 am

LTF

LTF
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In dieser Nacht hatte Sierra keinen Traum. In dieser Nacht hatten sich mehr Absonderlichkeiten ereignet, als Träume es je vermochten konnten.
Sie hatte sich entschlossen ihre Erinnerungen abzulehnen. Sie mochte geschaffen sein – was sie nicht wirklich störte – und sie mochte ebenso die Erinnerungen eines Freedom Fighters haben... Doch sie war nicht er.

Es war ihr schneller bewusst geworden, als ihr lieb war.
Es waren die Entscheidungen... Die Gefühle... Die Eindrücke... Die ihr verständlich machten, dass sie zwar ''noch'' keine eigenen – bzw. nicht viele – eigene Erinnerungen hatte, aber nur wenig mit der Person aus ihren jetzigen gemeinsam hatte.

War es nun die Tatsache, dass sie immer noch eng an eng an Reika geschmiegt war oder die Tatsache, dass sie auch nach dem ''Ereignis'' letzte Nacht nicht einmal daran gedacht hatte ohne Nachthemd zu Bett zu gehen.
Sie hatte sogar zwei Mal Kontakt mit Wasser gehabt!

Warum Mädchen jetzt ''wirklich'' dazu tendierten, Kleidung zu tragen, verstand sie allerdings nach wie vor nicht... In ihren Augen diente es einem rein modischen Zweck.
Der Versuch, das aber als Nebensächlichkeit ab zu tun scheiterte an der Erinnerung, wie gern sie sich im Kleid gesehen hatte.



Sierras Nacht hatte damit geendet, dass irgendein Arbeiter draussen irgendeinen Angestellten angebrüllt hatte... Zwar in ihrer Höhe nicht wirklich verständlich, aber laut genug, damit ihr Ohrenzucken sie weckte. Ihr Vorteil waren die Gewohnheiten Nines... So musste nicht erst aufwachen, sondern war im Moment des Augenöffnens sofort hellwach.

Reika hatte sich mit dem Rücken zu ihrer Schwester gedreht, so dass ein Arm der Füchsin auf der Seite und ein Arm gegen de Rücken Reikas lehnte.



In dem ruhigen Moment nach dem Erwachen hatte sie einen Moment geniert von dem anderen Mädchen weg rutschen wollen... Aber sie wollte, dass es ''normal'' war. Sie wollte in keinem Zwiespalt leben, sondern sein, wer sie war.
Zudem war Reika weich und warm... Wieso also nicht?



Mias Bett war trocken. Es hatte also keine zwei ''Unfälle'' in derselben Nacht gegeben.



Während sich Sierra umsah um die Umgebung und die Situation zu erfassen, erinnerte sie sich an das, was sie letzte Nacht bzw. an dem Abend getan hatten... Jetzt, im Nachhinein, schämte sie sich doch für einiges...

Hatte sie wirklich daran gedacht einen Schnuller zu wollen? Hatte sie Mia wie selbstverständlich angeboten, sie zu waschen?
Ein beschämtes Lächeln begleitete den Gedanken, dass sie Mia bitten wollte, bleiben zu dürfen...

Ja, es wäre schön. Doch jetzt, da die Angst vor der Einsamkeit in der Nacht verschwunden war, erschien es lächerlich eine ihr quasi unbekannte Frau darum zu bitten. Nicht, dass Mia es nicht erlauben würden, aber wer war sie darum zu bitten?
Wenngleich Sierra bewusst war, dass sie heute Abend mit Sicherheit dieselbe Angst empfinden würde.



Vorsichtig, Zentimeter für Zentimeter, rutschte Sierra von Reika weg, stellte einen Fuß auf den Boden und rutschte dann mit einem letzten Schwung vom Bett herunter. Dabei fiel sie zwar ein Stückchen, konnte eine harte Landung jedoch mit der Hand abfangen.

Erstmal strecken...



Da war es wieder. Die Verwunderung darüber, wie klein sie jetzt war. Sie war nicht zu klein für ihr jetziges Alter – so wie Reika – aber eben... Klein.
Sie seufzte leise, zwang sich dann aber ein Lächeln auf.

Kein Grund zur Verzweiflung. Andere würden ''wer weiß was'' dafür geben, nochmal jung sein zu können.

Die Mädchensache war dazu nur ein ''Bonus''.



Was stand heute an?

Sierra richtete ihren Blick in das Licht, welches durch das Fenster – bzw. das Loch im Baum, welches demselben Zweck diente – und sammelte noch einmal ihre Pläne.

Mia wollte Kleidung bzw. Kleider kaufen... Reika hingegen bräuchte, wenn ihr Geisteszustand so blieb, Spielzeug. Nicht viel, aber etwas, womit sie sich beschäftigen konnte.
Die Füchsin entschloss heute noch einmal ernsthaft mit Mia über Reikas Zukunft zu sprechen.

Die schwarze Katze hatte gesagt, dass sie Reikas Himmel nicht mit dunklen Wolken hatte verdecken wollen... In der letzten Nacht hatte Sierra allerdings erlebt, dass Mia das nicht machen musste. Reikas Himmel konnte im Moment nicht dunkler sein.
Wenn man es nicht anging, so dachte Sierra, würde Reika mit Sicherheit für immer so bleiben...



Der Blick der Füchsin ging zu Reika herüber, die sich bis jetzt nicht weiter gerührt hatte... Mal von den Atembewegungen abgesehen...
Für immer so bleiben? Was meinte sie selbst mit ''so''?

Wie wäre Reika denn sonst? So wie sie in der Arena gewesen war?

Ihre Miene war ernst, als sie sich selbst fragte, wie Reika wirklich war. Wenn das Verhalten eines Kleinkindes nicht wirklich Reika war, wer oder wie war sie dann?



Sierra schüttelte den Kopf und lächelte wieder.

Reikas Lage war nicht verrückter, als ihre eigene. Nur viel, viel trauriger...



Nachdem Sierra sich das Nachthemd ausgezogen hatte – sich fragend, wieso sie am Tag Klamotten tragen sollte – entdeckte sie auf dem Nachttisch Mias eine Bürste. Ihr Fell war völlig durcheinander...

Wenn sie wirklich 2 Dolche als Waffen haben wollte, brauchte sie Handschuhe. Dass sie gleichzeitig natürlich nicht ständig Barfuß durch die Gegend laufen wollte, kam dazu... Wenn sie Mia also ''wirklich'' um etwas bitten würde, dann um Hand- und normale Schuhe.



Das kurze Haar zurück gebürstet, das Fell glatt... Die Schwanzspitze hatte sie zottelig gelassen. Es sah... Wild aus.
Bedachte sie sogar mit einem stolzen Lächeln.

Die Streifen saßen akkurat, also war sie bereit ihrem ersten Tag als ''echtes Mädchen'' entgegen zu treten.

Oh Mann, dachte sie, würde sie ein Wildfang sein.



Grinsend ließ Sierra die schlafende Reika hinter sich und wollte schauen, wie Mia die Nacht überstanden hatte...
Allerdings nur, um diese munter – und natürlich perfekt gestylt – im großen, zentralen Wohnzimmer vor zu finden. Sie saß mit einem sanften Lächeln auf der Couch, hatte die Beine zur Seite gelegt und las in einem Buch, welches sie mit einer Hand hielt.

Die Aufschrift konnte Sierra aus der Entfernung nicht erkennen.



Als die Füchsin um die Ecke schritt, senkte Mia das Buch so langsam, als hätte sie geahnt, dass sie Sierra zuerst einen guten Morgen wünschen würde.
Sierra selbst hatte... Gewisse Hemmungen einfach auf Mia zuzugehen... Ihr Zögern verschwand jedoch, als Mia zu sprechen begann.

''Guten Morgen, meine Liebe.''
''G... Guten Morgen, Mia.''

Mia musterte die Füchsin kurz, ehe sie ihr Buch auf den Tisch vor ihr legte und ihren Kopf spielerisch auf die Seite legte.

''Wie aus dem Ei gepellt. Reika schläft noch, nehme ich an?''

Sierra nickte und setzte sich dann, ihren Schweif zur Seite ziehend, auf den Sessel Mia gegenüber.

''Ja. Sie hat danach tief und fest geschlafen.''

Beide wussten was mit ''danach'' gemeint war.
Wenn Mia etwas auffallen würde, dann wie angespannt die Füchsin ihre Hände auf ihren Schoß legte.

In ihr tobten so viele Fragen und auch Sorgen, von denen sie eben noch geglaubt hatte, bis zum Abend keinen Kontakt mehr haben zu würden... Dass sie gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte. Denn kaum hatte sie Mia gesehen, war ihr wieder bewusst geworden, wie sehr sie sich nach einer...

Sie wusste selbst nicht, wie sie es bezeichnen sollte...

Konstanten sehnte? Einer Freundin? Mutter vielleicht?
Sie war nur Gast und das zu bleiben fürchtete sie sehr.

''Ich...''
Mia unterbrach sie nicht wirklich, sie hatten nach einem Moment der Stille gleichzeitig angefangen zu sprechen.

''Ich danke dir. Wirklich. Du musst großen Eindruck auf Reika hinterlassen haben, wenn du sie so schnell erreichen konntest.''

Sierra glaubte einen Hauch von Neid in ihrer Stimme zu erkenne, aber das tat sie als Einbildung ab. Dennoch senkte sie beschämt den Blick. Sie hatte nie vorgehabt einen wichtigen Platz in Reikas Leben einzunehmen...
Hatte sie das überhaupt?

''Ich... Mir tut es leid. Ich hab' mich Reika gestern total aufgedrängt. Als ich dich gefragt habe, ob ich eine Nacht hier schlafen konnte, hatte ich nicht einmal an Reika gedacht. Ehrlich. Ich hatte nie vor dir Unannehmlichkeiten zu bereiten.''

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235Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Fr Okt 28, 2011 10:27 am

Tramper

Tramper

Mia lächelte, "Ich glaube ich sollte mich entschuldigen. Ich habe nicht erwartet, dass sie sich so schnell an eine Person klammert, die sie als 'gleichwertig' versteht."

Sie lehnte sich zurück, "Immerhin kann ich aus meiner Position mit etwas Zeit vielleicht was über ihre Vergangenheit rausbekommen." Ihrer Meinung war das in Reikas Belangen ihre eigentliche Aufgabe, zumindestens im Moment. Es würde Wochen dauern, mindestens. Aber sie hatte ohnehin nicht erwartet eine schnelle Lösung für das Problem zu finden.

"Sie hat aber besser geschlafen, oder?" fragte Mia, woraufhin Sierra mit eine klare Antwort gab.

"Ja."

Mia nickte, "Entweder ist das Glück, oder du hast ihr wirklich geholfen."

236Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City So Okt 30, 2011 9:09 am

LTF

LTF
Admin

Optionen...
Nine hatte sich irgendwann abgewöhnt Optionen abzuwägen, sondern einfach auf sein Gefühl zu vertrauen und entsprechend zu entscheiden. Mochte es nun an der ''weiblichen Mentalität'' oder an der... ''Sensibilität'' ihres Wunsches an... Sierra konnte so oder so ihr Anliegen nicht so offen aussprechen, wie sie wollte.

Option 1 war, dass Mia erlaubt, dass Sierra bleiben könnte.

Option 2 war, dass Mia es nicht erlaubte...

Nun gut, es gab noch Option 3, nämlich alles auf sich zukommen zu lassen, aber... War sie wirklich so feige?

...

Da war es plötzlich. Hätte Sierra vorher Mark und Bein geschworen, dass es sowas nicht gab, so hatte sie nun einen wahren Geistesblitz, der ihr Gemüt ebenso schlagartig aufhellte. Sie war +++
sogar so stolz auf ihre Erkenntnis, dass sie ein Grinsen unterdrücken musste. Es blieb also bei einem selbstsicheren Lächeln. Immerhin war eine Entscheidung zum einen nicht für die Ewigkeit und zum anderen...

''Mia... Ich möchte dich fragen, ob ich erstmal bei euch bleiben kann.''

Geht doch... Kommentierte sie sich selbst.

''Ich möchte dir wirklich nicht zur Last fallen oder so, aber... Ich will Reika helfen. ''

Je mehr sie sprach, desto schwieriger fiel es ihr. Was sollte sie sagen? Dass sie sich ihr im ersten Moment verbunden fühlte?

Sie stutzte unwirklich, als sie es in Gedanken als ''Liebe auf den ersten Blick'' bezeichnete. Wirklich verliebt war sie noch nie gewesen. Sie liebte Reika nicht, aber sie war ihr innerhalb weniger +++
Tage unglaublich wichtig geworden.

Wie überhaupt? Warum? Sie wusste es nicht.

''Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Ich kann dir nur sagen, dass ich, seit ich euch das erste Mal gesehen habe, nicht mehr aus dem Sinn bekomme. Ich will, dass es Reika besser geht und will genauso dir helfen. Ich weiß, dass das verrückt klingt, aber so ist es...''

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237Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City So Okt 30, 2011 2:38 pm

Tramper

Tramper

Mia, wie Mia eben war, überlegte garnicht lange. "Ich glaube das würde sie freuen."

Mit diesen Worten entschloss sie sich besagtes Buch zu schließen, "Zudem habe ich dann noch eine helfende Hand hier, so eine große Wohneinrichtung macht ja auch viel Arbeit. Dementsprechend: Könntest du die Kleine aufwecken?"

Mia stand ihrerseits auf, jetzt würde es noch Frühstück für die zwei geben und dann könnte der Tag weitergehen. Sie musste zugeben, dass sie es nicht bereut hatte länger wach zu sein, so hatte sie wenigstens die Briefe wegschicken können, ohne das irgendjemand auch nur mitbekommen hatte, dass sie existierten. Jetzt mussten sie nur noch rechtzeitig am Ziel ankommen und Mia hätte ihren Ruf weiter aufgebessert.

238Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mi Nov 02, 2011 10:38 am

LTF

LTF
Admin

Irgendwas in der Reaktion Mias hatte Sierra einen Moment zögern lassen, ehe sie selbst aufstand, doch sie schenkte dem keine weitere Beachtung.
Zumindest glaubte sie das... Denn kaum war Mia Richtung Küche verschwunden, richtete sich der Blick der Füchsin wieder in eben diese Richtung.

War sie die ganze Nacht wach gewesen?

Sie hatte unzählige Reaktionen erwartet, aber diese? Sie wirkte... Neutral. Nun gut, vielleicht war sie ja nicht so einverstanden, wie Sierra erhofft hatte und erlaubte es nur, um Reika zu schonen.

Ja, das musste es sein.

...

Reika hatte sich kaum gerührt. Überhaupt schien sie sich die Nacht über kaum bewegt zu haben.

Diese Effizienz des Schlafens kannte Sierra... Allerdings sonst nur von Soldaten. Die konnten es sich antrainieren binnen Sekunden in Tiefschlaf zu fallen und in der Nacht komplett die Bewegungen zu unterdrücken.
So vor Reika am Bettrand stehend warf Sierra den Gedanken aber mit einem Kopfschütteln ab... Wieso hinterfragte sie die Art und Weise wie Reika da lag?

Sie atmete tief durch, lächelte wieder ehrlich und setzte sich in aller, klischeehafter Mädchenmanier - die Beine zur Seite angewinkelt - auf die Bettkannte. Sie erreichte mit der Hand gerade so die Beine Reikas, über die die Füchsin sie zu schütteln begann.

"Reika? Reika... Aufstehen! Mia wartet schon."

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239Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mi Nov 02, 2011 11:25 am

Tramper

Tramper

Wie ist das wenn man die Augen öffnet, und das erste was man sieht ist eine hölzerne Decke, das zweite das eigene Bett, eine Füchsin die ein anlächelt und mehr Holz? Man fokussiert sich auf die lebendige Person, lächelt freundlich zurück und vergisst die guten Manieren nicht.

"Guten Morgen," sagte das Mädchen im halbmüden Ton inklusive langen Gähnens, bevor sie sich die Augen rieb und dann aufrichtete, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwinden zurückzufallen. Es gab schließlich einen Tag zu nutzen.

240Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City So Nov 06, 2011 12:48 am

LTF

LTF
Admin

[Ich brings mal n bisschen vorran :3]

Wenngleich jedes gesprochene Wort Reikas ein Erfolg für Sierra war, so überrollte die Energie der weißen Katze sie förmlich. Von der Zurückhaltung bzw. der "Lethargie" des Abends war nichts mehr zu sehen.
Schön. Damit beschrieb Sierra es, als sie von ihrer "Schwester" in einer offensichtliche Routine zum Kleiderschrank gezerrt wurde.

Inzwischen ließ Sierra dies kommentarlos über sich ergehen... Wenn man Reika schon so aktiv sah, so dachte sie, wollte sie dem keinen Riegel vorschieben.

...

Beim Anziehen...

Sierra wollte sich wirklich, wirklich in ihrer Rolle einleben und sich nicht mehr wegen irgendwelcher "Mädchenpeinlichkeiten" anstellen, aber... So einfach war es nicht 26 Jahre alte Gewohnheiten ab zulegen. So hatte Sierra, während Reika voller Eifer die verschiedenen Kleider durchwühlte, mit der Vorstellung gerungen ein Kleid nicht nur zu tragen... Sondern sich damit auch in der Öffentlichkeit zu zeigen. Es war nicht mal das...
Immerhin wäre es ja normal ein "süßes" - Sierra dachte es jedes Mal beim Blick in einen Spiegel - in einem "süßen" Kleid zu sehen. Doch auch wenn nur noch die Fellmusterung und ihre Erinnerungen sie mit "ihm" verbandt, so quälte sie die beschämende Vorstellungen in der Aufmachung jemanden über den Weg zu laufen, den sie kannte.

Nachdem Sierra ihre unsichere Hand jedoch einem der von Reika fallen gelassenen Kleider ausgestreckt und sie selbst ungefähr ein Dutzend Mal auf sich eingeredet hatte... Fand Reika jedoch einen Pullover, der ihrem zumindest ähnelte. Halleluja! Ha... Luja? Nun gut. Es war immerhin kein Kleid, aber es war ein "Mädchenpullover" in ihrer Größe. Dunkelbraun mit einem Häschenkopf auf der Vorderseite. Er saß perfekt, wäre Reika mit Sicherheit ein Stückchen zu groß gewesen und hörte perfekte auf Schwanz- bzw. Taillenhöhe auf. Das einzige was Sierra nicht gefiel, mal abgesehen von dem Häschenkopf, war der dünne Stoff.

Ob das nun besser oder schlechter war, als ein Kleid, lag wohl im Auge der Betrachterin... Eine Hose trug sie nicht dazu. Allerdings lieh sie sich ein paar weißer Turnschuhe, die in einem Meer aus Schuhen unter den Kleidern feinsäuberlich gestapelt standen. Reika hatte sich - Glücksgriff oder nicht - ein anständigen, weißes Kleid geschnappt. Es war schlicht und nicht "so jung" wie der Pullover, aber sehr, sehr niedlich. Also genau das, womit sich Sierra nicht hätte zeigen können.

Heute zumindest noch nicht...
Beim Anziehen ihres Kleides brauchte Reika um einiges weniger Hilfe, als am Abend davor. Ob es nun an einer schneller Auffassungsgabe lag oder sie einfach nur ihre neue "Schwester" beeindrucken wollte konnte Sierra zwar nicht sagen, aber sie mochte den zweiten Gedanken.
Nachdem Reika angezogen war, so beschloss Sierra, wollte sie das Wort Schwester ehrlich sagen und auch so meinen.

Sie fühlte sich ihr verbunden.

...

Beim Frühstück...

Das Frühstück war das, was vom Abendbrot übrig geblieben war. Man hätte zwar sagen können, dass es nicht viel war, aber Sierra hatte es nicht im geringsten bewertet. Es war Frühstück und sie nahm es so wie es war: Lecker! Die Tatsache, dass Sierra nun vorerst - sie betonte in ihren eigenen Gedanken immer das Wort "vorerst" - bleiben würde, sprach Mia nicht noch einmal an. Für Reika schien es ohnehin keine Frage gewesen zu sein und die schwarze Katze wollte den Aufenthalt der Füchsin wohl nicht "temporär" werden lassen.

Das Hauptthema war der Tagesablauf.

Auf dem Plan stand natürlich vor allem anderen: Einkaufen.
Klamotten für Sierra und Reika, die inzwischen zwar glaubte, dass mehr als genug Klamotten in ihrer Größe vorhanden waren, aber keinen Einspruch erhob... Dazu dann, so hatte es Sierra zumindest noch auf dem "Zettel", ein wenig Spielzeug. Sie hätte Reika zwar lieber dabei geholfen zu ihrem "echten" Ich zu finden, aber immer, wenn sie Reikas Handlungen korrigieren will, unterlässt sie es letztendlich doch. Reika brauchte Zeit und die Füchsin sah es wie bei denjenigen, die ihr Gedächtnis verloren hatten... Man durfte sie nicht drängen.

Hin und wieder, wenn Sierra eine Absicht fallen ließ, glaubte sie Zustimmung im Blick Mias zu finden.

Sierra selbst wollte heute nur "unbedingt" an neue Waffen kommen und musste dringend trainieren... Der Körper war fit, würde es aber nicht bleiben, wenn sie nicht trainierte. Allerdings würde dieser, erste Tag in Shangri-La mehr als genug Zeit dafür bieten.

...

Das "Jetzt" setzte in dem Moment ein, in dem die 3 Damen die Wohnung verließen und Richtung Fahrstuhl schritten...

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241Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City So Nov 06, 2011 4:46 pm

Tramper

Tramper

Shangri-La, das Paradies auf Erden. Wenn man sich diese Begrifflichkeit einmal verdeutlichte, dann musste man zwei Sachen fragen? Warum hatte man das unter Ray City genauso genannt, und warum wurde dieser Ort so benannt?

Zum Ersten: Das erste war ein Paradies für Verbrecher und Abschaum gewesen und war ein Beweis, das so sauber Mobius immer gewirkt hatte, umso dreckiger waren seine Abgründe gewesen. Es war das Ultimatum für das Entstehen von sovielen krankhaften Persönlichkeiten, die auch Ray City heim gesucht hatten, oder das Waisenhaus. Leute wie der Vagrant mussten einfach von so finsteren Orten kommen, dass sie selbst sich mit Liebe dazu hinwendeten. Dass Frauen wie Aki so taff waren, wie sie waren, dass sie noch den härtesten Mann hatten zittern lassen können, konnte nur mit diesen Abgründen zu tun haben. Das ein Kind so wie Reika so zurückgeschlagen wurde, konnte dass nicht nur das Ergebnis der Existenz solcher Abgründe sein?

Shangri-La, das Paradies aller Ratten war ein mystischer Ort der Außenseitern vollkommen unbekannt war und dessen genaue Position niemand kannte, selbst die Fuhrratten wussten es nicht genau, denn unter der Erde orientierten sie sich nicht mit Kompassen.

Es waren drei Bäume, die nach dem Fall der Mobosaurier von den Ahnen der heutigen Ratten verwendet worden waren um ihre eigene Welt aufzubauen. Shangri-La war der heiligste Ort den man betreten konnte und das war ein Wissen, welches jede Ratte hatte und ein Wissen, welches man Außenseitern nicht mitteilte. Man fühlte das es was ganz besonderes war, und darum ging es auch. Man sollte es nicht wissen, sondern fühlen. Im Lebensgefühl, im allgemeinen Tag. Dieser Himmel auf Erden war der eine Ort auf Mobius, der niemals sein Grün verlieren würde.

Das erklärte Mia, während der Fahrstuhlfahrt und als die Frage kam, wie sie das rausgefunden hatte lächelte sie nur und sagte: „Informationen sind nunmal mein wahres Geschäft.“

...

Als Mia sich nicht angemeldet hatte, hatte Aki ihnen alle Informationen gegeben, die sie hatte. Mia Fan, Mitglied von SHADE, Kurtisane und Witwe des verstorbenen Echsenhochlords Damian, den letzten Mobosaurischen Fürsten der Lost Dawn Zone, welcher im Zuge des Eclipse Summers, wie die Revolution genannt worden war, gestorben war. Für Shangri-La war sie wichtig, da sie Kontakte in die gesamte freie Welt zu haben schien und für Vigil, die Wacht, war sie wichtig, weil sie die Gruppe davon abgehalten hatte, entgültig in ihren Emotionen zu verschwinden, so wie es bei White bereits geschehen war.

Dennoch hatte sie Rotto gefragt, was er davon hielt, denn Informationshändler hielten alles für Verkäuflich. Am Ende lag es in seiner Hand, ob Mia hätte bleiben sollen, oder ob sie als zu große Gefahr galt.

Am Ende wurde sie behalten, neben anderen Gründen, auch der, dass er die Person kannte, die Mia einst aufgenommen hatte. Jede Ratte kannte diese 'Königin der Kurtisanen' wie sie häufig genannt wurde. Wie jede Person, die sie kannte, war sie auch mit Rotto befreundet.



Shangri-La: drei Bäume, der Platz dazwischen und drumherum. Im Schatten der Bäume hatte es milde Temperaturen, aber auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die einzige, für die das eine ernsthafte Umstellung war, war Sierra, die noch das heiße, trockene Klima der Wüste gewohnt war. Die anderen hatten eher mit wärmeren Temperaturen als normal zu kämpfen. Und die Ratten schienen mit den Aufräumarbeiten bereits abgeschlossen zu haben, auch wenn der Morgen noch schleppend war. Man hatte es nicht mit dem Feiern übertrieben, wie vom Chef gewollt. Zumindestens hatten die meisten das nicht, zumindestens hörte man wie zwei Ratten sich zwischen zwei Bäumen stritten, dass die eine die Wäscheleine doch falsch aufgehangen hätte, Mia schien nur für einen Moment verwundert hinzuhören, dann schien sie es mit einem Lächeln zu akzeptieren. Einige Sachen veränderten sich nie.

Was sich im Gegensatz zu damals unterschied waren einige Sachen: Die Leute die Kleidung verkauften, machten sie auch selbst, Nahrung war nur gerade so verfügbar, da man gerade erst begonnen hatte, eine eigene Wirtschaft zu errichten und man kam nicht einfach so an alle Waren, wie es unter Ray City damals möglich gewesen war. Dies war eine Stätte und kein Knotenpunkt für Händler. Wenn man sich diese Sachen vorhielt, dann wurde einem auch ein wenig bewusst, dass die Ratten tatsächlich 'trotzdem' lächelten. Die Atmosphäre war gut und mit hoher Wahrscheinlichkeit konnte man sie nur sehr, sehr schwer brechen.

Würden die Ratten jemals von sich aus einen Widerstand aufbauen, Skorpia würde nie wieder ruhig schlafen können. Das war zwar eine Traumvorstellung, da die Ratten nicht viel auf Konflikte und die damit verbundenen Verluste hielten, aber die Zukunft, so wusste es Mia, war wenn etwas, dann stets ungewiss.

Reika hatte sich zwischen den beiden platziert, trällerte ein fröhliches Landlied, was sich in ihrer Erinnerung festgesetzt hatte, die Widder hatten es immer bei Einkaufsgängen gesungen, und hüpfte auf und ab. Für sie war es ein glücklicher Moment und für Cecily, die wahrscheinlich ansonsten einfach vorbeigelaufen wäre, war es ein kurzer Moment, ehe sie sich zu der Gruppe mit einem „Hey!“ wandte.

Cecily hatte einen Sack auf dem Rücken voll mit Altmetall welches sie verwenden wollte. Sie hatte bereits einige Pläne ausgearbeitet, jetzt wäre es nur eine Frage der Zeit. Sie schätzte aber höchstens einen halben Monat, bis die Werkstatt 'Cecily-tauglich' sein würde. Mia ging nicht auf die Begrifflichkeit ein, vermerkte sich nur, dass sie nach einem halben Monat von der Werkstatt fernbleiben sollte. Davon wunderte sich Mia nur über die Richtung aus der das Mädchen gekommen war, da man Altmetall eigentlich woanders herbekam.

„[color=violet]Ich komme gerade vom ansässigen Doktor,[color]“ sagte sie, „Plucked hat sich beim morgendlichen Training den Arm ausgekugelt.

Mia hob eine Augenbraue und fragte, „Wie hat er denn das geschafft?

Der Söldner. Plucked hat geglaubt, weil er Revolver trägt könnte er nichts im Nahkampf machen. Scheint aber Ringen zu können, der Kerl.“ Mia benickte die Ausführungen des Mädchens. Es war interessant zu beobachten, denn für eine Person die Cecily nicht kannte, war sie nunmal einfach sehr klein. Eine Krankheit hatte ihr Wachstum eingeschränkt, was sie kleiner verblieben ließ als Reika.

Abseits davon, da wir ja jetzt alle Freedom Fighters sind hat er sich bereitgestellt für uns Waffen zu schmieden, wenn wir es wollen. Seine Revolver sind hangemacht und er hat ein Messer, welches sehr schmucke ist, richtiger Buntwurm bei der Klinge,“ führte Cecily weiter aus, ehe sie ein lässiges Grinsen aufschlug, „Du kannst dir also endlich einen Stahlfächer anschaffen, falls dir Kerle zu nahe kommen.

Mia lächelte und nickte, „Ja, sieht so aus.“ Und wenn man das Lächeln und die Aussage verband, hätte sich jede Person die irgendein Interesse an Mia hatte sofort verkrümelt. Es war einer dieser vollkommen gruseligen, sehnsüchtigen Gesichtsausdrücke, die ein Massenmörder hatte, kurz bevor er eine weitere Person aufschlitzte.

Die kleine Waschbärin wandte sich nur nochmal an Reika, sagte ihr, dass sie als Brigade-mitglieder jetzt ja endlich wieder was gemeinsam machen könnten, damit verabschiedete sie sich auch. Mia, wie auch Sierra verblieben verwundert und Reika wollte bei genauerer Nachfrage über diese 'Brigade' auch nur kichern. Einige Sachen veränderten sich nie und Mia musste zugeben, dass Cecily recht gut reagiert hatte, was auch immer ihr Plucked erzählt hatte.

Und damit ging der Morgen erst richtig los. Die werten Schneider, hatten einige Kleidung ausgestellt, in Standardgrößen, waren aber natürlich eher auf Maßanfertigungen aus. Die Ratten schienen nicht so darauf aus, von der Farbgebung Jungen und Mädchen zu unterscheiden und die Designs reicht von beiden Seiten aus von Schlicht bis, nun, extravagant, wobei man meist erkannte, dass man einfach das wenige was man hatte in soviel wie möglich gewandelt hatte. Eine Kunst für sich. Der Laden befand sich in einem Zelt und der Hauptteil der Beleuchtung war durch die Sonne gegeben, wie so ziemlich überall sonst in Shangri-La, und die Sachen selbst waren sauber nach Art sortiert.

Such' dir raus, was dir gefällt,“ sagte Mia, recht glücklich darüber, dass die Ratten das Prinzip von festen Preisen nicht kannten. Die Abwesenheit von Preisschildern würde Sierra hoffentlich dazu bewegen, das zu kaufen, was sie für sich am besten hielt. Mia brauchte keine Kleidung, entsprechend könnte sie sich um Reika kümmern. Es würde vielleicht noch eine Weile dauern.

242Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 6:35 pm

LTF

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Admin

Auf dem Weg zum Schneider – bzw. vor allem, als Cecily vor ihnen stand – wurde Sierra eine Sache ''bitterlich'' bewusst.
Sie hatte, was die Akzeptanz ihrer ''Rolle'' anging, keine Wahl.

Der Gedanke war ihr gekommen, als sie Cecily angesehen hatte. Wie auch immer es zu dem Gedankengang genau gekommen war, so war Sierra von einem Moment zum nächsten überzeugt davon, dass sie ihr ''Ich'' nicht verleugnen konnte.
Cecily war ein Genie, soviel hatte Sierra schon verstanden, aber auch unter ihrer Maske – ob nun getragen oder nicht – war sie ein Mädchen.

Sierra, so dachte sie nun, hätte sich also noch so sehr anstrengen können: Im Endeffekt hätte man dennoch ''nur'' Sierra in ihr gesehen.
Je bewusster ihr das wurde, desto fremder begannen sich Nines Erinnerungen anzufühlen.

Wären diese nicht, wäre sie eine vollkommen andere Füchsin.

Ihre Resignation war schwierig auf den Punkt zu bringen... Es war, als würde ihr bewusst, dass sie keine eigenen Erinnerungen hatte. Dass sie erst vor wenigen Tagen ''geschaffen'' wurde machte ihr einen Moment lang eine solche Angst, dass sie in Panik zu geraten drohte.

Dass sie jedoch Reika fast den gesamten Weg über an der Hand hatte, vertrieb ihre Sorgen schnell wieder. Ob nun bewusst oder nicht... Reika schien auf jeden Fall ein Gespür dafür zu haben, wann Sierra sich in Gedanken verlor.
Entweder das oder die Füchsin konnte es nicht gut verbergen.



Um nicht das Auge für das Wesentliche zu verlieren, so beschloss die Füchsin, würde sie einfach jedes Bedürfnis oder jeden Wunsch als ein Teil von sich akzeptieren. Sich selbst kennen lernen... Das war erst mal das Wichtigste.
Wenngleich natürlich einige Dinge einfacher zu akzeptieren waren, als andere.

Mia...
Ein Teil von Sierra sah in ihr eine erwachsene, einflussreiche und ''natürlich'' sehr schöne Frau.

Ein anderer Teil in Sierra hatte das Bedürfnis Mia auf den Rücken zu springen und sich durch die Gegend tragen zu lassen.

Zu dem musste sie sich bei fast jedem Mal, in dem sie Mias Namen in Gedanken sprach, sich selbst korrigieren... ''Mama'' hieß sie nicht.
Dies belächelte sie. Denn würde sie das laut aussprechen, würde sie wohl vor Scham sterben.



Den Gesichtsausdruck Mias, der Sierra natürlich nicht entging, wurde von ihr selbst mit einem gehässigen Lächeln begleitet. Wenn sie sich jemanden – aus Sicht einer ''jungen Frau'' – zum Vorbild nehmen wollte, dann sie schöne, aber bissige Mia.



Im Zelt waren einige sehr schöne Stücke ausgestellt...
Eine bunte Mischung aus dem Praktischen, dem Schönen und Alltäglichen.

Sierra selbst hatte, während sie eher ziellos durch die Ausstellungsstücke wanderte, beschlossen etwas Praktisches zu nehmen. Zudem wollte sie nicht zu viel Kleidung tragen.
Ein ''einfaches'' Kleid kam nicht in Frage. Sie wollte sich nicht verleugnen, aber ein Kleid war dann doch noch eine Spur zu weiblich und würde ihre Bewegungen zu sehr einschränken.

Sie musste zwangsweise an Tigress denken, die selten mehr als Schuhe trug...

Letztendlich blieb Sierra bei einem Stapel von Pullovern stehen, die dem Schnitt nach eher für Jungs geeignet gewesen wäre und streckte den Arm nach einem braunen aus... Als jemand ihre Hand ergriff.



''Nein Schätzen, das geht gar nicht''.

Mit einer Bewegung streckte sich von der Hand, die ihren Arm hielt, eine Maßband Richtung Schulter. Sierra hatte noch gar nicht realisiert, was überhaupt vor sich ging, als ein weiteres, gelbes Maßband um ihre Brust gelegt und zugezogen wurde.

''Du darfst ein so seltenes Fell doch nicht verstecken, Liebes.''



Mia stand abseits des ''Übergriffs'', wissend, wieso sie Sierra allein in das Zelt geschickt hatte. Lächelnd.



Als Sierra vor Schreck ''quietschend'' das Maßband auf ihrer Brust greifen wollte, löste es sich.

''Dekolletee ist wohl nicht drin.'' - ''Zu jung, eindeutig. Aber die Schultern sind perfekt.''

''H.. Hey?! Was soll denn das?! Lasst mich!!!“

Schier unberührt von dem Protest der Füchsin streckte sich ein Maßband von Kopf bis Fuß, das andere vom Schweifansatz bis zur Spitze.

''Ah~ Ich würd' dir am liebsten das Fell abziehen und einen Mantel daraus machen.''

Erst als Sierra das Gleichgewicht verlor und auf ihre 4 Buchstaben fiel, sah sie, wer sie da überhaupt überfiel. 2 graue Ratten – eine mit pinken Haaren, eine mit grünen (beide männlicher Natur) – die wild diskutierend im hinteren Teil des Zeltes hinter einem Vorhang verschwanden.

Jetzt, da die Luft rein schien, kamen auch Reika und Mia dazu. Sierra hatte es gerade so wieder auf die Beine geschafft.

''W... Wer waren die?!''

Mia kannte echt jeden. Egal wie schräg.

''Stich und Snap. Meister ihres Faches und meistens ungefährlich.''
''Meistens, huh?''

Sierra kam sich irgendwie geschändet vor. Dass Mia einen Schritt zurück wich, realisierte sie leider erst dann, als jeweils einer der 2 Ratten sie an einem Arm packte und kurzer Hand vor einen der großen Spiegel stellte, die in der hinteren, rechten Ecke des Zeltes standen.

Bevor sie allerdings auch nur einen Gedanken, geschweige denn ein Wort, fassen konnte... Zog der erste ihr den Pullover über den Kopf, während der zweite ihr etwas weißes überzog.
Doch nicht genug, als sie sich umdrehte, um den ''Grabschern'' ein vorzeitiges Ende zu bescheren, zog jeweils einer von ihren ein Bein der Füchsin hoch – natürlich nacheinander – zog die Turnschuhe aus und zog ihr braune Sandalen an.

Noch einmal herum gedreht und Sierra betrachtete sich selbst in ihrem neuen Outfit.

Die beiden Ratten standen mit verschränkten Armen hinter ihr und nickten sich zufrieden zu.



Wut und Panik waren verschwunden und es blieb das Staunen einer jungen Dame.

Sie trug eine wahrlich nicht einfache, weiße Bluse. Die Bluse, die den Eindruck erweckte zu kurz zu sein, zog ihre Rand – Rüschen – direkt unter der Brustlinie. Die Ärmel der weißen Bluse schienen etwas fluffiger zu sein, betonten aber die freien Stellen direkt auf den Schultern.
Ein braunes Tuch – wie ein Cap – wurde durch eine blaue Brosche auf der Mitte ihrer Brust zusammen gehalten. Das ''Cape'' reichte auf ihrem Rücken nicht viel weiter, als die Bluse.

Somit waren ein Großteil des Rückens, der gesamte Bauch, Schwanz und die Beine frei. Die braunen Sandalen verschwanden in ihrem gleichfarbigen Fell.

Also weiße, sehr kurze Bluse. Kleines, braunes Cape als Trenner und braune Sandalen.



Sprachlos, aber Kopf schüttelnd, blickte sie zunächst auf die Ratten – die sie immer noch umbringen wollte – dann auf Mia...

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243Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 7:19 pm

Tramper

Tramper

Einfach durchschnittlich...die Investition hat sich gelohnt und mein Platz an der Spitze ist gesichert!

Diese Vermerkung machte Mia mit einem aufmunternden Lächeln ehe sie die folgenden Worte sagte: „Steht dir.

Für sich hatte sie nicht vor was zu kaufen, stattdessen wollte sie für Reika was haben. Ihre eigene Garderobe brauchte keine Auffrischung und von daher halten wir uns auch nicht länger damit auf. Für Reika ging man die extra-meile und hörte auf Kundenwünsche, nicht auf Reikas, da die beiden Schneider keine Ahnung hatten wie sie auf das Mädchen reagieren sollten, sondern auf Mia, die mit ihren Ausführungen über Modeideen auf indirekte Weise verklickerte, welche Position Reika hier hatte.

Man kann es sich denken.

Was sollte dabei rauskommen? Weißes Fell mit dunkelblauen Kontrast, rote Augen.

Hm...

Man ging die Kontrastroute weiter, hebelte sich ein bleichgelbes Sommerkleid mit roten punkten heraus, nebst dessen noch ein rosanes Hemd, auch wenn Mia erstmal eine Erklärung brauchte, dass es sich dabei nicht um eine 'Jungs' Farbe handelte, stattdessen versuchte man unter Ratten jeder Farbe eine gewisse neutralität zuzuordnen, und eine himmelblaue Latzhose mit Fronttasche mit der Stickerei eines Bären, welcher wiederrum mit einem Ball spielte. Auf die Frage wieso sie das alles passend hatten kam nur: „Gute Zeiten, wir hatten noch viel Stoff,“ und ein seufzen der beiden Ratten, die ihre Dienste im Übrigen nicht für Kostenlos anborten, dafür wenigstens für einen Rabatt.

Die Währung waren kleine Papierscheine die man eintauschte. Der Händler konnte Entschädigung in Form entsprechend gewerteter Hilfsleistung, Asyl oder Gegenständen einfordern oder es als Freundschaftsdienst belassen. Es war ein altes System, dass in einer so familiären Kommune super zu funktionieren schien.

Auf jeden Fall war part eins des Tages schnell abgeschlossen, obwohl drei Frauen beim Kleidershopping waren...

Gut, auf jeden Fall verließ man das Zelt schnell und schaute seine neuen Klamotten an, ehe man siegreich sich den nächsten Tagespunkten zuwandte.

244Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 7:49 pm

LTF

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Sierra hatte sich, seit sie Mia gesehen hatte, keine einzige Sekunde in Konkurrenz mit ihr gesehen. Selbst wenn man sie danach gefragt hätte, hätte sie wahrscheinlich nicht verstanden, wie es gemeint sein konnte. Es war ''natürlich'' für das weibliche Geschlecht sich sofort mit anderen Weibchen zu vergleichen... Sierra spürte davon allerdings – glücklicherweise – nichts.

Ebenso ''natürlich'' gab es solche Konkurrenz auch unter dem männlichen Geschlecht... Allerdings eher, wenn dennoch irgendwie ein oder mehrere Weibchen involviert waren.

So viel zu der Natur.



So wie Sierra nicht an Konkurrenz dachte, dachte sie auch ebenso wenig daran, dass irgendwie für das neue Outfit – wenngleich wenig Stoff – gezahlt werden müsste. Sie hatten das Zelt schon verlassen, ehe die erste Welle der Selbstbewunderung schwante und rationales Denken wieder einsetzte.

Gleichzeitig musste sie sich an das Gefühl gewöhnen, dass der Saum der Bluse nicht nur mit Rüschen verziert, sondern auch so ''eng'' anlag. Die bisherigen Klamotten waren ja allesamt sehr locker gewesen...

Mit Mühe unterdrückte sie einen Gedanken, in dem sie ihr eigenes Spiegelbild als ''sexy'' empfunden hatte.



Lächelnd sah Sierra zu Mia auf, die zwischen ihr und Reika den Weg führte, schloss den zum Sprechen geöffneten Mund allerdings wieder unverrichteter Dinge.

Mia war nicht viel älter, als sie selbst... So glaubte es Sierra zumindest weiterhin. Dennoch hatte die schwarze Katze sämtliche Spuren des Kindlichen abgelegt.

Dazu musste etwas zu der Behandlung des ''Alters'' auf Mobius gesagt werden.
Es gab 12jährige Mädchen, die für den Krieg entscheidende Freedom-Fighter-Gruppen anführten genau so, wie es 12jährige Mädchen gab, die gar keinen Einfluss auf den Krieg hatten und den Dingen nachgingen, die Mädchen in dem Alter eben so machten.

Beides wurde gleichermaßen als ''normal'' empfunden. Es hing immer von der Art und Weise ab, wie sich eine Person gab.



Sierra war, als sie Mia danken wollte, so voller Freude und Dankbarkeit, dass sie ihre Stimme bereits quietschen hörte, ehe sie selbst sprach.
Sie musste sich für einen Weg entscheiden. Das wusste sie.

Im Gegensatz zu allen anderen ''Kindern'' hatte sie die Wahl. Sie musste sich zwar selbst kennen lernen, aber nicht entwickeln. Sie wusste, dass eine Entscheidung alles verändern würde.
Selbstbewusst und erwachsen oder ''nur'' kindlich?

Sie wusste nicht warum, aber ihr Herz begann zu rasen.

Ob es nun Nines Erinnerungen waren oder nicht, sie wollte kämpfen. Daran hielt sie fest und dies traf auch die Entscheidung für sie.

Sie lächelte wieder, wenngleich nicht ganz so ''groß'' wie zuvor.

''Ich danke dir Mia. Ohne dich wäre alles sehr kompliziert geworden.''

Sie musste erwachsen sein. Sie mochte nicht Nine sein, aber sein Weg war der richtige. Sie konnte hilfreich sein.

Sie wollte es.
Aus dem Grund beließ sie es bei einem einfachen Dank... Selbst wenn es sich nicht gut anfühlte.



Im Augenwinkel sah sie Reika, die still zwischen Mia und Sierra hin und her sah, wenn sie nicht gerade einer der schier unzähligen, grauen und schwarzen Ratten auf der Straße auswich.



Sierra versuchte weiterhin den Tag zu planen. Was stand noch auf der Liste?

''Ich möchte später noch mit dem Söldner sprechen... Heißt er echt nur Söldner? … Zudem wolltest du Reika noch einen... Du weißt schon... Kaufen.''

Sie wollte Reika nicht in Verlegenheit bringen, wenngleich sie keine Ahnung hatte, ob Reika sie überhaupt großartig verstand.
Das Essen in Mias Kühlschrank sprach sie nicht an. Sie wollte all das nicht für zu selbstverständlich abhaken...



Zwischen dem West- und dem Nordbaum gab es eine relativ große, überdachte Einkaufszone. Dort wurden vor allem die Produkte angeboten, die nicht von den Einwohnern angebaut oder hergestellt wurden. Früher nannte man es ''Importgeschäft''.
Inzwischen hatte man den gesamten Marktplatz dort allerdings in ''Waldfern'' umbenannt.

Offensichtlich mochten die Ratten den Gedanken alles Wichtige selbst beschaffen zu können.

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245Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 8:04 pm

Tramper

Tramper

Mia nicke bei der Nachfrage zu dem Söldner, "Yup, er hat uns gebeten, dass wir ihn so nennen, schon weil er der einzige hier ist. Außerdem hebt ihn das heraus." In Gedanken fügte sie hinzu: Ganz so, wie Leute mich eine Hure nennen können und ich sie mit der Preiskategorie erschlage bevor sie glauben das wortgefecht gewonnen zu haben...Mädchen, du bist einfach nur gut manchmal.

Zu der Person Reikas kann man sagen, sie war wieder auf der selben Stufe wie bei ihrem Gang ins Dorf wo Emma ihr ohne Scham oder dergleichen noch erklären konnte, wie Windeleinlagen funktionieren. Entsprechend lagen ihre Augen auch auf der vollkommen fremden Umgebung.

Und beim letzten Punkt hielt Mia kurz an, sie hatte eine Liste im Kopf und ihr war auch so als ob sie irgendwas vergessen hatte, nur was?

246Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 8:18 pm

LTF

LTF
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Sierra stutzte, als Mia – ihren Worten folgend – plötzlich stehen blieb. Hatte sie es wirklich schon wieder vergessen oder...
Deswegen das Stutzen: War es der Füchsin selbst so viel ''wichtiger'', dass Reika einen Schnuller bekam?

Wieder einmal fühlte es sich an, als würde ihr Herz vom Ringen zweier ''Wünsche'' gedrückt und gequetscht werden.
Einen Moment lang hoffte sie noch, dass Mia sich daran erinnern würde, doch als sich die Blicke der schwarzen Katze und der Füchsin trafen, wusste Sierra, dass genau dies nicht passieren würde.

Ein schüchternes Rot legte sich auf ihre weißen Wangen, sprach allerdings erst, als sie einige Bilder auf ihrem Kopf verdrängt hatte.

Sie versuchte so normal wie vor wenigen Schritten zu schauen.

''Du wolltest Reika noch einen... Schnuller kaufen.''

Sie ärgerte sich über die kurze Pause, die zwar weniger als eine Sekunde dauerte, aber Sierra wie eine Ewigkeit vorkam.



Die Bilder, die Sierra nicht los wurde, waren Schnuller, Lätzchen... Alles was zu der Lage Reikas dazu gehörte. Wenngleich es nicht sie war, die dies in ihren Gedanken trug. Sie hasste die Vorstellung genauso, wie sie sie...

Sierra schüttelte den Kopf. Standhaft.

Sie verschränkte die Arme, das stützte sie.

''Erinnerst du dich? Gestern Abend hast du das gesagt. Zudem...''

Ihre Stimme senkte sich etwas.

''Wird es einfacher für Reika sein sie selbst zu sein, wenn wir sie so unterstützen, wie sie ist. Meine ich zumindest...''

Sie dachte jetzt ''offen'' an all den ''Kinderkrempel''. Immerhin trugen all diese Dinge nun in ihren Gedanken das Logo ''Reika''.

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247Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 8:27 pm

Tramper

Tramper

Sie tippte sich mit den Finger an die Lippe und nickte, "Ja," betonte sie, "Ja, ich erinnere mich."

In ihrem Kopf kamen die Informationen zusammen und schon festigten sich Pläne wie sie Sierra zur selbst-anerkennung drängen könnte, oder zumindestens zum ausprobieren ihrer eigenen kleinen Absonderlichkeiten.

Und sie hatte just die Idee dafür. "Weißt du was? Kannst du sie erstmal nehmen und das Zeug kaufen, du musst dir nur die Scheine auf meinen Namen ausschreiben lassen und dann kannst du für die kleine einkaufen. Wenn du willst."

248Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 8:41 pm

LTF

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Sierra hatte nicht die geringste Ahnung von Mias Vorhaben bzw. Gedanken.
Nicht mal ''so'n bisschen''.

In ihren Augen war es die perfekte Gelegenheit Mia ein wenig Arbeit abzunehmen und so mal ''richtig'' ihren Dank auszudrücken. Mia war der Typ Frau, die alles hatte... Also war das einzige, was man ihr ''schenken'' konnte Zeit.
Zeit wofür auch immer sie es nutzen wollte.



''Natürlich möchte ich!!''

Sie kniff die Lippen zusammen, sah aber keinen Grund ihre Freude zu verbergen.

''Ich bin froh, wenn ich dir irgendwie behilflich sein kann''.

Die Vorstellung nach dem Krieg gegen Robotnik für Mia zu arbeiten, kam Sierra in dem Moment zum ersten Mal. Mit Sicherheit nicht die schlechteste Vorstellung.

Sierra hatte sich mit geballten Fäusten – voller Vorfreude – vor Mia gestellt und ergriff Reikas Hand bei der ersten, sich bietenden Gelegenheit.
Was sie dort einkaufen gehen würde, hatte sie gerade nicht vor Augen.

''Nur wir 2, Reika'', versuchte sie mit einem ''Singen'' in ihrer Stimme Reika anzustecken.

''Ich besorg' Reika alles, was sie braucht. Brauchst du denn noch irgendwas?''

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249Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Mo Nov 14, 2011 8:49 pm

Tramper

Tramper

"Moi?" fragte Mia, "Nein, ich brauche fürs erste nichts, außer das um was ich mich selbst kümmern kann," und muss.

"Euch viel Spaß beim Einkaufen und übertreibts nicht." Und mit diesen Worten verließ Mia die Bühne.

...

Reika nickte dieser neuen Schwestergestalt noch zu, bevor eben diese verschwand, während sie die Wärme der Hand der anderen genoss. Sie war zurück an dem Punkt wo sie die Sonne genoss, während sie sich fragte, wie Bäume so hoch wachsen konnten. Fileys Baum war der größte den sie vorher gesehen hatte und der kam von der Größe nur knapp über das Niveau des Waisenhauses hinüber.

Sie könnte später noch fragen, jetzt hielt sie sich ganz nahe an Sierra. Die Straßen füllten sich zum Glück nicht wirklich, da die Bevölkerungsdichte nunmal nicht so groß war, aber wenn man genau auf Reika geachtet hätte, hätte man wahrscheinlich Ansätze einer bestimmten Phobie gesehen, denn sie war doch leicht unkomfortabel mit der zum Marktplatz immer breiter werdenden Masse.

250Ray City aka Razer City - Seite 10 Empty Re: Ray City aka Razer City Do Nov 17, 2011 9:49 pm

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[Ich möchte gerne etwas von der ''Echtzeit'' beim Schreiben weg kommen. Wenn wir wirklich jede einzelne Sekunde vom Leben unserer Mädchen erzählen, dann kommen wir nicht wirklich voran. Wie groß die einzelnen Sprünge sind – ob nun Stunden, Tage, Wochen etc. - können wir ja je nach Bedarf entscheiden. Wichtige ''zwischenmenschliche'' Szenen oder Freedom-Fighter-Aktionen sind davon natürlich ausgenommen :3]

Die Besorgungen waren schneller und unproblematischer vorüber gegangen, als vielleicht zunächst angenommen. Zumindest wenn man es aus Sierras Sicht sah... Die hatte nämlich vor dem Erreichen beim Waldfern geglaubt, dass es völlig problemlos über die Bühne ginge, vor Ort sich allerdings in einer persönlichen, ''perversen'' Hölle wiedergefunden.

Waldfern stellte das Ende der Marktstraße vor, die zwischen dem westlichen und nördlichen Baum entlang führte. Je weiter man also der Straße folgte, desto weniger wurden die Angebote der Artikel, die vor Ort hergestellt oder angebaut wurden.
Zwar wurde überall dasselbe, für Sierra noch nicht ganz schlüssige Währungssystem genutzt, aber dennoch...

Der letzte Abschnitt, der ''wirklich'' Waldfern genannt wurde, bot wirklich nur importierte Artikel.



Alles, was an anderen Orten der Stadt zu finden war – Essen, Waffen, Kleidung und Möbel zum Beispiel – waren hier gar nicht zu finden. Man merkte schnell, wie stolz die Ratten auf ihre Unabhängigkeit waren. Denn egal wie exotisch die Artikel am Ende der Straße waren, es gab für nahezu alles auch heimische Alternativen.



Während ihres Bummels hatte Sierra Reika nicht einmal los gelassen. Nicht, dass sie sich um ihre (kleine?) Schwester fürchtete, aber sie mochte das Gefühl Hand-in-Hand zu gehen. Irgendwo in ihrer Brust protestierte zwar noch ein winziger Anteil von ''Männerstolz''... Doch der wurde zunehmend leiser.

Sierra war sich sogar sicher geworden, dass sie sich unbewusst vieles von Reika absah. Bewegungen... Gesten... Ja vielleicht auch einen Teil ihrer neuen ''Interessen'', wobei sie Reika nicht verantwortlich dafür sah. So feige war sie nicht.
Sie sah in Reika nur diejenige, die die Tür aufgemacht hatte.

Mal abgesehen von Gemurmel und vereinzeltem Bestaunen sprach Sierra sehr wenig mit Reika.

Sie war völlig fixiert auf die Möglichkeit Mia Arbeit abzunehmen.



Der Stand - der einzige in der gesamten Marktstraße - der Schnuller anbot, war gleichzeitig der einzige, der Kinder- bzw. Babyartikel anbot.
Geführt von einer älteren, unscheinbaren Rattendame strahlte der Stand eine seltene Wärme aus.

Alles was man brauchte war hier zu finden.

Kinderspielzeug – überwiegend aus Plastik – wie Rasseln etc... Verschiedene, künstliche Babynahrung. Da waren auch diese kleinen Breigläser, die Sierra vor Jahren mal in einer größeren Stadt gesehen hatte. Dann natürlich auch noch Schnuller, Windeln, Puder und Dinge, die Sierra nicht benennen konnte.

Dort angekommen holte Sierra auch die Erkenntnis ein, dass sie sich nicht wirklich Gedanken darüber gemacht hatte, was Reika wirklich brauchte.
Einen Schnuller... Ja. Das war hygienischer, als in der Nacht am Daumen zu nuckeln.

Aber sonst?

So führte es dazu, dass Sierra immer wieder zwischen dem Stand und Reika hin und her sah, ohne wirklich einen Gedanken greifen zu können.
Wie in einem kurzen Lichtblitz, der von ihrem Verstand sofort wieder verdrängt wurde, stellte sie sich Reika einen Moment in Windeln vor... Schüttelte den Gedanken aber ab.

Irgendwie fühlte sie sich schuldig gegenüber Reika.
Sierra fragte sich, ob Reika realisierte, dass sie wie ein Kind behandelt wurde... Wenn nicht, ob es das Richtige wäre.

All die Dinge, die sie am gestrigen Abend kaum Aufmerksamkeit geschenkt hatte.



Sich selbst brachte sie mit den Sachen nicht in Verbindung.



Wenn sie wollte, dass Reika mehr ''zu sich selbst fand'', dann musste Sierra sie auch entsprechend behandeln. Mehr und mehr eben. Stückchenweise.

Als sie in die Hocke ging, um die Artikel in Griffweite zu bringen, folgte ihr Reika brav.

...

Die Frage, was Reika wohl meinte zu brauchen, stellte Sierra dann aber doch nicht... Sie wollte die Verantwortung nicht auf Reika abwälzen...
Sie musste eine Entscheidung treffen.

Wenn sie wüsste, wie Reika behandelt werden wollte – so dachte Sierra – wäre es um einiges einfacher.



Sierra lächelte ehrlich, während ihr Blick letztendlich auf ihrer Schwester ruhen blieb.

Sie sprach so freundlich wie möglich.

''Weißt du, was wir hier kaufen wollen?''

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